Wie immer kommen solche Tage überraschend. Es ist eben eine universelle Wahrheit, dass nichts so plötzlich und unvorhergesehen eintritt, wie jährlich wiederkehrende, planbare Festtage. Egal ob es dabei um Weihnachten, Ostern, Neujahr oder den Valentinstag geht. Für viele bedeutet die Erkenntnis, dass sie mal wieder überrascht wurden, einen schnellen und vielleicht sogar verzweifelten Einkauf. Für Händler bedeuten Tage wie der Black Friday, Valentinstag, Weihnachten, oder auch zum Beispiel der asiatische Singles Day, eine gewaltige Herausforderung. Wir haben vier Punkte zusammengestellt, wie Sie sich als Händler auf diese Großkampftage vorbereiten können!
Transparenz
Egal ob on- oder offline: Es gibt Momente im Leben von Händlern, die kann man trotz aller Vorbereitung nicht wirklich planen. Und seltsamerweise gehören dazu Tage, die jedes Jahr aufs Neue für Stress und Überstunden sorgen. An diesen Tagen ist nur selten die Zeit für die Kür: es geht schlichtweg darum, zu funktionieren und salopp gesagt, ums „Überleben“. Kund*innen verstehen diese Herausforderung durchaus. Besonders an stressigen Tagen, in denen die Filialen aus allen Nähten platzen und Webshops unter der Last der Besucher spürbar langsamer werden, verzeihen sie viele Dinge.
Was Kund*innen jedoch sicherlich nicht verzeihen, ist fehlende Transparenz. Ein Beispiel: Nach einem verzweifelten Kampf durch die Innenstadt und einer Schnitzeljagd nach einem Parkplatz, steht die Kundin endlich im Laden. Doch leider ist das Produkt, für das sie gekommen ist, schon lange ausverkauft. Sicherlich dürfte die Grundstimmung dieser Frau an diesem Tag wohl eher negativ ausfallen. Eine emotionaler Erfahrung, die sie im schlimmsten Fall ganz unbewusst mit dem Händler selbst verbindet. Um das zu verhindern, können Händler ihre lokalen Warenbestände direkt mit ihrem Onlineangebot verknüpfen und so in nahezu Echtzeit anzeigen, in welcher Filiale, welche Waren verfügbar sind. Für die Kundin hätte sich ein Blick in die App oder auf die Webseite in diesem Fall sicher gelohnt.
Reservieren und abholen
Diese Idee weiter gedacht, könnten Händler den nächsten Schritt machen und es Kund*innen über Services wie Click&Collect und Click&Reserve ermöglichen, Waren und Artikel online zu bestellen und für sich zu reservieren. Möglich ist es auch, direkt eine Online-Bezahlung anzubieten, damit Kund*innen ihre Wunschartikel nur noch in der Filiale abzuholen brauchen. Das erspart Frust und bietet Filialisten zudem lokale Möglichkeiten beim Upselling.
Um jedoch aus Click&Collect und Click&Reserve wirklich Kapital schlagen zu können, brauchen Händler mehr als nur die reine Funktionalität. Vielmehr müssen Sie auch ihre Prozesse und ihr Vorgehen anpassen. Ein Beispiel für eine gelungene Umsetzung sind eigene Check-Out Schalter für C&C und C&R. Eine andere Option sind Shopping-Apps, welche Kund*innen gezielt durch die Filialen führen.
Versand aus der Filiale
Natürlich gibt es jedoch auch Kund*innen, die sich dem Wahnsinn der Aktionstage lieber von der heimischen Couch aus antun. Doch auch hier können Filialisten, dank des Omnichannels, erfolgreich sein. Mit Ship-from-Store werden Filialen nämlich zu dezentralen Fulfillment-Hubs. Dadurch wird es möglich, direkt aus den einzelnen Geschäften zu beliefern. Und das teilweise in Rekordzeit und nachhaltig!
Händler können dank Ship-from-Store auch im dezentralen Onlinehandel ihre größte Stärke ausspielen: Ihre lokale Verfügbarkeit. Und gerade in Zeiten, in denen auch ein grünes Gewissen endlich Einzug hält, ist jeder eingesparte Kilometer im Versand ein gutes Argument für einen Händler. Oder anders gesagt: Auch im Onlinehandel hat der filialbasierte Handel ein sehr gutes Argument gegenüber den reinen Pure-Playern des Onlinehandels. So bearbeitete allein die deutsche Post nach eigenen Angaben mehr als 900.000 Pakete im Rahmen des Black Friday. Damit erzeugte allein dieser eine Tag mehr als 450.000 Kilogramm CO2 – allein bei der DHL.
Sichtbarkeit ist Trumpf
Die Teilnahme an zumindest einigen Aktionstagen ist für Händler ohne Zweifel eine Chance, den eigenen Umsatz zu steigern. Jedoch reicht es heute nicht mehr die eigenen Produkte mit einem Rabatt zu versehen, oder einen Gutscheincode zu erzeugen. Kund*innen müssen diese Angebote und Aktionen auch sehen. Und gerade an Großkampftagen, wie zum Beispiel Weihnachten oder dem Black Friday, ist dies nicht garantiert. Einfach, da die Anzahl der digitalen „Marktschreier“ stets neue Höhen erreicht. Eine gewaltige Anzahl von Unternehmen kämpfen um die Aufmerksamkeit einer begrenzten Anzahl von Kund*innen. Das resultiert auch in steigenden Anzeigenkosten (CPC/CPM) in sozialen Medien und Google.
Eine Möglichkeit, dieser Preis- und Aufmerksamkeitsspirale zu entgehen, bietet Google Shopping. Hier werden vor allem lokale Bestände hyperlocal ausgespielt und so zum Beispiel bummelnden Kund*innen die Möglichkeit gegeben, ganz spontan Artikel und Geschäfte über Google zu finden. Gerade an geschäftigen Tagen, mit in der Regel vollen Einkaufsstraßen und Passagen, stechen so Händler heraus, da sie sich vom überhitzen und nervösen Kommunikationsaufkommen dieser Tage absetzen. Sie erreichen Kund*innen, sparen bares Geld und bewerben ihre Angebote lokal und online gleichzeitig.