E-Com

Was hat man alles für Lobeshymnen über den E-Commerce gesungen! Und wie schnell hat man doch den Onlinehandel als Untergang für den klassischen, „überholten“ Handel gesehen. Und jetzt? Der E-Commerce hat die Überholspur verlassen und sich in die mittlere Spur eingereiht. Vorbei ist die Zeit des explosiven Wachstums und der Rockstar-Attitüde. Willkommen im Establishment!

Vom Business-Schuh zum alltäglichen Sneaker

Und jetzt wird eine Sache schmerzhaft deutlich: „Wir machen E-Commerce“ ist kein Unterscheidungsmerkmal im Handel mehr. Das ist so, als würde man sagen: „Ich trage Schuhe!“. Vom glänzenden Business Schuh zum alltäglichen Sneaker – Ja, das muss weh tun. Und doch muss man es so deutlich sagen: Wer heute ein kundenzentriertes Handelsunternehmen sein will, für den reicht es nicht aus, dass er online verkauft. Abgesehen davon, dass es heute noch immer viele Händler gibt, die online gar nicht verkaufen wollen! Der Onlineshop ist nur eines von vielen Schaufenstern, nicht besser oder schlechter als alle anderen.

E-Commerce ist heute kein Wettbewerbsvorteil, sondern Status Quo. Wer die Nase vorne haben möchte, der muss sich breiter aufstellen. Ab jetzt wird nur noch der gewinnen, der umfassende Angebote über alle Barrieren hinweg anbieten kann. Egal ob es on- oder offline ist – in einem Kanal oder dem anderen. Die kaufkräftigen Generationen X (1966 -1980) und Y (1981 – 1995) werden ab jetzt immer weiter der neuen Generation Z (ab 1995) weichen. Und diese hat gar keinen Bock auf alten Filz. Und sie wird die Angebote bevorzugen, die ihren individuellen Ansprüchen am meisten genügen. Händler werden also Interaktions-Punkte entwickeln und weiterentwickeln müssen, um auch in Zukunft auf dem Markt zu bestehen und um nachhaltige Shopping-Erlebnisse zu ermöglichen.

Nachhaltigkeit – kein Buzzword!

Das Zeitfenster, das erlaubt sich mit neuen Kanälen zu unterscheiden, schließt sich. Und nur wer den Sprint schafft, der kann sich auch weiterhin die Loyalität seiner Kund*innen sichern. Der Schlüssel für diese Türe ist ein Begriff, der für einige Manager*innen heute noch immer ein Buzzword ist – und doch so unendlich wichtig: die Nachhaltigkeit. In Zeiten, in denen sich jüngere Menschen schämen, wenn sie bei Amazon einkaufen, jeden Kilometer in der Last-Mile nachrechnen und Firmen verpflichten nachhaltige Verpackungen und Produktionsketten zu gewährleisten, müssen Händler ihre Stärken nutzen. Sie müssen global erreichbar und lokal verfügbar sein.

Dabei geht es auch um Kommunikation und um den Willen, die eigenen Kund*innen bei diesen Bemühungen mit ins Boot zu holen. Händler müssen sich bewegen und handeln. Und sie müssen die Möglichkeiten unserer modernen Zeit aktiv nutzen. Der Omnichannel mit seinem unified Commerce bietet hier gewaltige Chancen. Egal ob es um die Reduktion von CO2 in der Last-Mile geht oder in Sachen Transparenz.

Lang lebe…

Händler können den gordischen Knoten durchschlagen. Und das Schwert dazu besteht aus einem Mix aus Verantwortung für die Zukunft und dem Leitspruch „Convenience at ist best“. Was das heißt? Nachhaltigkeit und Bequemlichkeit stehen sich nicht konträr gegenüber, sondern können gleichzeitig erreicht werden. Mit dem Omnichannel.

E-Commerce ist tot.

Hoch lebe der unified Commerce!