Kaum ein Unternehmen auf der Welt hat sich so der Umsetzung des Metaverse verschrieben wie der Meta Konzern von Mark Zuckerberg. Die Dachorganisation zu dem Facebook, Whatsapp und auch Instagram gehören, wählte sogar seinen Namen mit dem Verweis auf die digitale Welt, von deren Erschaffung das Silicon Valley seit Jahren träumt. Zuckerberg verdonnerte seine Mitarbeiter*innen auf Managementebene sogar dazu den Sci-Fi Roman Snow Crash von Neil Stephenson zu lesen. In diesem 1992 in Deutschland erschienen Buch beschreibt der Autor das erste Mal eine digitale, alles verbindende Alternativwelt, welche er Metaverse nannte.
Noch immer steckt das reale Metaverse jedoch in den Kinderschuhen. Noch gibt es keine Technologie und darüber hinaus keine zuverlässige und nachhaltige Stromquelle um eine immersive, für alle Menschen zur Verfügung stehende Welt ohne Barrieren zu erschaffen. Die genauen Hürden beschreiben wir im Detail in unserem Whitepaper zum Thema Metaverse und klammern Sie in diesem Beitrag daher aus. Über diesen Link können Sie das komplette Whitepaper kostenlos herunterladen.
Es sind jedoch nicht die technischen Hürden, die erwähnenswert sind, sondern dass an ihnen sogar der große Meta-Konzern scheitern könnte. Bisher pumpte Zuckerberg Milliarden von US Dollar in das Projekt und kann dennoch sehr wenig vorweisen. Abgesehen von Werbevideos. Nun präsentierte der CEO von Meta jedoch auf Facebook einen Screenshot von seinem aktuellen Metaverse “Horizon Worlds” und feierte die Tatsache, dass das Programm nun auch in Spanien und Frankreich verfügbar sei. Und erntete dafür Spott und Hohn.
Vor allem die grafische Qualität des von Zuckerberg angepriesenen Metaverse lässt viele Menschen an frühere Zeiten denken, als die Videospiele laufen lernten. So schreibt ein Kommentator, dass ihn das Bild an das Spiel “Animal Crossing” erinnere, nur das man in dieser Version vom Avatar Zuckerbergs durch die Spielwelt gejagt werde. Andere äußerten, dass sie Angst hätten vor dem leblosen Abbild des Meta-Chefs und die Grafik von “Horizon Worlds” ein Witz sei. Und wiederum andere beschwerten sich auf Twitter darüber, dass sie Witze über Metas Metaverse auf Facebook gemacht hätten und dafür auf der Plattform gesperrt wurden.
Ganz nüchtern betrachtet schwingt sicherlich viel Frust bei den Kommentator*innen mit, wenn sie nach vielen vollmundigen Versprechen und aufwendigen Videos mit einer Realität konfrontiert werden, die von kostenfreien Handyspielen in vielerlei Hinsicht übertroffen wird. So sind die Avatare in Horizon Worlds bisher nur fliegende Rümpfe, ohne Beine. Die Welt ist leer und besteht aus einer Polygonendichte, welche auf der Playstation 1 zuletzt für Jubelstürme sorgte.
Dazu kommt, dass Meta bereits im April mit der Monetarisierung von Horizon Worlds begann, obwohl das VR Spiel bisher nur als Beta verfügbar ist. So können Spieler*innen bereits heute Gegenstände in der digitalen Welt erschaffen und sie für echtes Geld verkaufen - bei jeder Transaktion verdient auch Zuckerberg und sein Meta-Konzern mit.
Das stößt ebenfalls vielen Fans eines Metaverse sauer auf. Weil Zuckerberg und sein Meta-Konzern damit gleich mehrere der Regeln verletzen, welche von Tony Parisi aufgestellt wurden. Der als Vater der 3D-Technologie geltende Entwickler beschrieb schon vor einigen Jahren sieben Eckpfeiler für ein Metaverse.
Es gibt nur ein Metaverse
Mit dem in sich geschlossenen Horizon Worlds, welches aktuell nur einer sehr kleinen Nutzergruppe zur Verfügung steht und einer bereits heute startenden Monetarisierung, erweckt der Meta-Konzern von Zuckerberg bei vielen Menschen den Eindruck, die Ideale eines Metaversums zu korrumpieren und zu verraten. Entsprechend schlecht fallen auch die Bewertungen für das Spiel des Meta-Konzerns aus. Insgesamt bewerten nur knapp mehr als 50 Prozent aller User das VR-Game positiv.
Meta steht damit durchaus vor einem großen Risiko. Und zwar vor dem, mit der eigenen Vision eines Metaverse zu scheitern. Sollte sich der Konzern nämlich nicht durchsetzen und keine große Nutzerbasis auf die Plattform bringen, dürfte die Vision des Metaverse auch für alle anderen in Gefahr sein. Dann droht nämlich ein Verteilungskampf unter diversen Angeboten, für die sich die Nutzer*innen entscheiden müssen. Und egal was daraus erwächst: es kann per Definition nicht das Metaverse sein.
Bisher haben sich weder Mark Zuckerberg noch sein Meta-Konzern mit Ruhm bekleckert. Doch das Metaverse an sich bleibt ein großer Traum. Wir haben für Sie bereits heute ein Quiz zusammengestellt, um ihren Wissensstand zu testen. Sind Sie ein wahrer Metaverse-Pro? Finden Sie es heraus!